CVP Bezirk Muri für Windenergie
13. November 2020
Der Vorstand der CVP Bezirk Muri spricht sich klar für die lokale Erzeugung von erneuerbarer Energie aus Windkraft aus. In der Interessenabwägung überwiegen die Vorteile der Erhöhung des Selbstversorgungsgrads um 15 % gegenüber dem Eingriff in die Landschaft des Lindenbergs deutlich.
Die einen finden es majestätisch und schön, die anderen empfinden es als störend, wenn wie geplant auf dem Lindenberg vier Windkraftanlagen stehen würden. Darüber kann man sich streiten. Schlussendlich geht es um eine Interessenabwägung zwischen diesem Landschaftseingriff und dem Nutzen, der diese vier Anlagen bringen. Die weiteren negativen Auswirkungen sind relativ bescheiden. So begrüsst es die CVP Bezirk Muri, dass zu jedem der möglichen Umwelteinflüsse umfangreiche Abklärungen getätigt wurden. Damit sollen die möglichen Einflüsse ernst genommen und nötige Massnahmen ergriffen werden. Bei diesen Abklärungen wurde klar, dass es weder für Vögel, noch für Fledermäuse, noch für das Grundwasser ein Problem gibt und dass auch der Eisfall dank einer mehrstufigen Sicherheitskette derart minimiert wird, dass die Wahrscheinlichkeit, auf dem Horben durch Eiswurf zu verunfallen, mehrere tausend Mal kleiner ist, als beim Autofahren zu verunglücken. Aktuell wird aus Sicht der CVP zu wenig über den regionalen Nutzen gesprochen.
CVP will Bevölkerung beteiligen
Die Windenergie gehört zu den klimafreundlichsten Energien überhaupt, bringt Steuererträge von jährlich über 130’000 Franken für die Gemeinde und ebensoviel für den Kanton. Zudem können Synergien genutzt werden, um die geplante Trinkwasserleitung, die nichts mit dem Windprojekt zu tun hat, streckenweise zusammen mit dem Erdkabel kostengünstig zu verlegen. Weiter werden rund 3.3 km Mittelspannungsleitungen in den Boden verlegt, was wiederum hilft, dass Grossvögel nicht mehr daran verunfallen. Weiter will die CVP, dass der Aktionsplan Lindenberg als Chance genutzt wird, um Parkplätze zu schaffen, einen Fussweg von Brunnwil in den Horben zu bauen, ein Parkleitsystem einzuführen, die Besucherlenkung aktiv zu betreiben und die Massnahmen im Bereich Wildtiere zu verbessern. Die CVP fordert zudem, dass die angedachte Beteiligung der Bevölkerung vorangetrieben wird. Damit soll sichergestellt werden, dass sich mehr Leute aktiv mit dem Projekt auseinander setzen und an der Wertschöpfung teilhaben können.
Klimafreundlicher Strom im Winter
Die Produktion von sauberem Strom in unserer Region mit den vier Windkraftanlagen wäre beachtlich. So würde eine einzelne Anlage mehr Strom produzieren als alle Photovoltaikanlagen im Bezirk Muri zusammen. Und dies erst noch mehrheitlich im Winter, wo die Schweiz aktuell viel Strom importiert. Auch wenn dieser Importstrom verfügbar wäre, was in Zukunft alles andere als sicher ist, kann aufgrund der beschränkten Kapazitäten für die Transformierung der Importanteil nicht beliebig ausgebaut werden.
Versorgungssicherheit erhöhen
Alle vier Anlagen würden zusammen etwa 7’000 Haushalte mit Strom versorgen und im Bezirk Muri würde rund 15 % des Stromverbrauchs mit diesen Anlagen gedeckt werden können. Der Vorstand der CVP des Bezirks Muri ist überzeugt, dass die Freiämter die Chance nutzen sollten, einen wichtigen Schritt in die erneuerbare Energiezukunft zu gehen und kommt deshalb in der Interessenabwägung zum Landschaftlichen Eingriff klar zu m Schluss, dass dieser akzeptabel ist, wenn man die Vorteile sieht. Die Einstellung «Erneuerbare Energien Ja, aber nicht bei mir», wird die Abhängigkeit aus dem Ausland noch erhöhen. Nehmen wir das Heft selber in die Hand und lasst uns stolz sein auf unseren Lindenberg, der uns in Zukunft auch mit Energie versorgen könnte. Die Energieerzeugung wird immer Spuren hinterlassen. Diese hier sind aber kalkulierbar und vielleicht sind wir sogar einmal froh, wenn die Windräder drehen und uns mit Stom versorgen, wenn es sonst niemand tut.